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Kalusch

European Friendship Aid Project for Kalush

Hilfe für die Opfer des Krieges

Alle schauen mit großer Sorge auf die Situation in der Ukraine. Aber wir sind nicht hilflos, wir können etwas für die Menschen in der Kriegsregion tun

 

Text: Laura Tomala

 

 

Vielerorts heißt es #StandWithUkraine – aber was kann man konkret selbst tun? Wie viele andere waren wir zunächst einfach sprachlos. Krieg in Europa? Als der erste Schock überwunden war, haben sich die VIA CORDIUM Mitglieder überlegt, wie sie selbst helfen können…und die Antwort lautete:

European Friendship Aid Project for Kalusch (Калуш).

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Kalusch

Kalusch? In Europa bekannt geworden ist die Stadt im Westen der Ukraine spätestens durch das „Kalush Orchestra“ welches beim EUROVISION Songcontest 2022 gewann. Und tatsächlich, die Band kommt aus Kalusch, eine Stadt mit rund 67.000 Einwohnern, welche am Fuße der Karpaten liegt, gerade 700 km von der deutsch-polnischen Grenze entfernt.

Ein enger freundschaftlicher Kontakt zu einem Ärzte-Team und Helfern aus Kalusch erbrachte die Erkenntnis, dass es dort dringend an Medikamenten, medizinischer Ausrüstung, Windeln, Nahrungsprodukten für Babys, Kleidung für Säuglinge und Kinder und schwer lieferbare Nahrungsmittel fehlt. 

Neben Verletzten aus der Region macht der Stadt Kalusch insbesondere der große Zustrom aus der Ost-Ukraine Geflüchteten zu schaffen. Die Geflüchteten haben Ihre zerstörten Häuser zurückgelassen, im Gepäck nur das Nötigste. Ihnen fehlt es an Kleidung und Hygieneartikeln, dabei leiden insbesondere die Familien mit kleinen Kindern und Babys. Wir hörten von einer jungen Frau, welche aus der Ostukraine kommt und Ihr Baby im Keller des Hauses gebar. Mit dem neun Tage alten Baby flüchtete sie nach Kalusch. Ihr Mann ist im Krieg, sie selbst hat kaum mehr als die Kleidung an ihrem Leib. Es fehlt Ihr an Säuglingsnahrung, Kleidung, Windeln, welche in den Läden oft ausverkauft sind. Neben unregelmäßigen Belieferungen der Läden kommt es auch zu unregelmäßigen Belieferungen der Krankenhäuser mit Medikamenten, welche dringend benötigt werden um die Verletzten und Erkrankten zu behandeln. Wir haben erfahren, dass neben den Kriegsverletzungen, welche versorgt werden müssen, der ständige Raketenalarm und die dauernden Existenz- und Verlustängste Depressionen, Magenbeschwerden und Herzprobleme begünstigen.

Freundschaft

Eines der wichtigsten Zielsetzungen von VIA CORDIUM ist es, Freundschaftsprojekte mit den Betroffenen auf Augenhöhe aufzubauen und zu pflegen. Wir möchten den Betroffenen zur Seite stehen ohne zu belehrten, es geht um ein gegenseitiges „Sich-kennenlernen“, um ein „Voneinander-lernen“. Zudem arbeitet VIA CORDIUM auf internationaler Ebene, dabei ist das Kalusch-Projekt keine Ausnahme: Das Projekt gelingt durch eine Deutsch-Polnisch-Urkainische Zusammenarbeit. Zudem geht nichts ohne Kooperationen…in Deutschland hat VIA CORDIUM einen großartigen Partner – die Lübecker Flüchtlingshilfe.

Den komplizierten Transport planen unsere VIA CORDIUM Freunde in Polen. Das Ärzteteam in Kalusch, deren Namen wir bewusst – zum Schutze dieser in Kriegszeiten - nicht nennen besteht aus engagierten Neurologen. Wir haben die Möglichkeit, in einem engen Austausch zu erfahren, wie die aktuelle Lage in Kalusch ist, wie es den Menschen dort geht und was sie benötigen. Nach der Sammlung und Versendung aller benötigten Güter nach Kalusch erhalten wir Fotos von der Verteilung der Spenden. Die Dankbarkeit der Menschen in Kalusch über die Sachspenden zu sehen, spornt uns an weiterzumachen und zeigt uns, dass die Hilfe genau dort ankommt, wo wir sie uns wünschen…nämlich inmitten der bedürftigen Menschen im Kriegsgebiet. 

 

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Gepackt - und los geht die Reise nach Kalusch

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Kleiderspenden in liebevoll gepackten Schuhkartons.

Das Projekt

Sachspenden als auch Geldspenden erreichten VIA CORDIUM kurz nach Beginn des Krieges und so konnte zügig mit der Besorgung und Verpackung der benötigten Ware begonnen werden.

Kinderkleidung, Babyhygieneartikel, Medikamente im Wert von über 80.000 Euro, Krankenhausequipment, u.a. Krankenhausbetten, Behandlungsstühle, Unterarmgeh-stützen, Vakuummatratzen und ein Ultraschallgerät wurden bisher nach Kalusch gebracht. Des Weiteren wurde in der Ukraine von gespendeten Geldern Nahrung gekauft und an Bedürftige ausgeteilt, deren Geschichten uns sehr berührten. Eine alte Dame hat alle ihre Angehörigen verloren. Ein behinderter junger Mann seine Eltern. Frauen mit Ihren Kindern bangen noch um das Leben ihrer Ehemänner an der Front...

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Die erste von drei Medikamentenspenden ist in Kalusch angekommen.

Wann auch immer es sein wird - das Projekt „European Friendship Aid Project“ wird bis zum Ende des Krieges fortgeführt werden.

Was auch benötigt wird, wir werden versuchen es nach Kalusch zu bringen.

 

Wie heißt es über die Freundschaft? „Freunde sind Menschen, die dir nicht den Weg zeigen, sondern ihn einfach mit dir gehen“. Und wenn der Krieg vorbei ist, dann sehen wir uns alle endlich einmal persönlich – in Kalusch.

Bei unserem European Friendship Aid Project for Kalush erhielten wir von vielen Menschen Unterstützung - an dieser Stelle sei Ihnen noch einmal allen von Herzen gedankt.

 

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Nahrung für bedürftige Geflüchtete in Kalusch.  

Dies ist die Menge für eine Familie.

Ein Zeichen #we stand with you

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